Die Herolde von Sehusa
 
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Marktsprech

uf vielen Mittelalter-Märkten, wie auch beim Sehusafest, hat sich mit der Zeit eine eigene Sprache, die "Marktsprache" (auch „Marktsprech“ genannt), entwickelt. Man hört die Darsteller und auch manche der Besucher in einer sehr geschraubten Sprechweise reden. Floskeln wie "Seyed gegrüßt" oder Titel wie "Edler Recke und Holde Maid" sollen das Ambiente stärken. Auch eher lustig gemeinte Bezeichnungen als Umschreibungen für Artikel des modernen Lebens sind zu hören. So bezeichnet der Taschendrachen ein Feuerzeug, das Zeiteisen die Uhr und so manch einer kommuniziert mit dem Horchknochen (Handy). Auch wird der Euro regelmäßig als Taler oder Silberling, bzw. Gold- oder Silberrand bezeichnet.

Diese „neumodische“ Sprache entstand ab den 80gern des letzten Jahrhunderts und ist bei allen Aktiven recht umstritten. Während die einen dieses „Blödsinn“ total ablehnen, sagen die anderen „dass das Besucher eines Marktes dies erwarte“ und „dies zur historischen Atmospäre des Marktgeschehens beitrage“.

ierbei handelt es sich nicht um eine völlig andere Sprache sondern sie ist vielmehr ein Gemisch aus der Mitttelalterlichen Sprache und Wörtern aus der Neuzeit, die etwas umschreiben das es im Mittelalter noch nicht gab. Diese Sprechweise hat sich aus Versatzstücken Lutherscher Schriftsprache, der Vermeidung moderner Begriffe und einer Portion Improvisation auf den Märkten zur Unterhaltung gebildet. Jedoch wurde zu keinem Zeitpunkt der Geschichte so gesprochen. Kritiker weisen immer wieder darauf hin, dass der Besucher eines Mittelaltermarktes durch die Marktsprech irritiert würde, da ihm diese Kunstsprache oft als "Sprache des Mittelalters" verkauft wird.

"Marktsprech" ist also nur eine Kunstform, die nichts mit Mittelhochdeutsch zu tun hat — jenes seltsame Pseudo-Luther-Deutsch, das auf solcherlei mittelalterlichen Veranstaltungen gar oft zu vernehmen ist... Aber hier sollen einige Informationen zu dieser Fantasiesprache gegeben werden:

ie Verwendung von kaum noch genutzten oder aus der Mode gekommenen Worten und Redewendungen kann dabei helfen, der Sprache einen altertümlichen Klang zu geben. Oft hilft es bereits sich zu fragen, wie wohl eine Märchenfigur dieses oder jenes sagen würde, dass wir auf dem Markte öfter mal in unseren jetzigen Worten sagen. Für Vieles bietet die deutsche Sprache auch ältere Worte und Formulierungen, die mindestens ebenso richtig, in unserer „Neuzeit" aber einfach veraltet sind. Hier läßt sich vieles bereits aus der eigenen Erinnerung zum alltäglichen Gebrauch gewinnen, ohne auch nur ein einziges Buch zu Rate zu ziehen. Des Genetivs Anwendung ist inzwischen rar geworden. Seine Verwendung am Satzanfang ist zudem ein hübscher Kunstgriff, dessen Erfolg die geringe Mühe durchaus lohnt. Auch die Möglichkeitsform vertrüge durchaus mehr Verwendung, als die Neuzeit ihr zugesteht. Mit etwas Ohrenmerk fände sich wohl mancher Anlaß, und ganz alltägliche Sätze klängen plötzlich seltsam fremd.

>Mich deucht, es wär wohl mählich an der Zeit...<

>Das könnt' ich wohl für Euch verrichten<

>Dies wäre schon für drei Silbergulden wohlfeil<

>Nicht schmälern wollt' ich Euer Wissen, wohl aber es erweitern<

ls hilfreich erweist sich auch ein großes Gedächtnis, welches in der Lage ist, lange und geschraubte Sätze zu gestalten, darin ein Nebensatz noch sein Plätzchen findet, und dieselben hernach auch noch fehlerfrei aufzusagen. Dieses Stilmittel entsprich durchaus der Gewohnheit früherer Sprache und hat nicht unbedingt mit Verkünstelung zu tun. Es muß jedoch nicht jeder Satz lang sein. Auch die Umstellung eines Satzen kann uns Stilmittel unterstützen. Wobei man auch hier, wie auch beider Verwendung des Konjunktives, immer darauf achten sollte, dass man es nicht übertreibt, sprich dieses Mittel sparsam dosiert...

 

weitere Wortsammlungen * und Redewendungen *

 

 

Die Sprache - Grundlagen *
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Beispiele:

Hallo, guten Tag

Gott zum Gruße / Seid gegrüßt

Auf Wiedersehen

Gehabt Euch wohl

Herr

Edler Recke / Werter Herr

Frau

Edle Dame / Edle Jungfrau / Wertes Fräulein / mein Kind

Danke

So seid bedankt / Habet Dank

Gestern

Am gestrigen Tag

Morgen

Am morgigen Tag

Übermorgen

Dero in zwei Tagen

Papier

Pergamentum

Steak

Köstlich Fleischlappen

Wurst

In Darm gepresstes Fleisch

Ein Glas Bier

Einen Humpen von Gerstensaft

Toilette

Stallungen

Applaus

Handgeklapper

Entschuldigt

Verzeihet (vielmals)

Verratet mir

Gebet mir doch Preis

Feststellen

Gewahr werden / wurde mir gewahr

Flirten

Beminnen

Könnt Ihr mir das zeigen?

Könntet Ihr mir dies zur Demanstatio führen?

Darf ich mich setzen?

Dürfte ich meine Afterballen hier platzieren?

Was kostet das?

Was müsste ich berappen / Wie viele Taler müsste ich aus meiner Geldkatze kratzen?

Wohin?

Wohin des Weges / Wohin führen Eure Schritte

War das Essen nicht gut? Was rülpset und furzet Ihr nicht, hat es Euch nicht geschmacket?
Da hinten fährt der Rettungsdienst Sehet dort, eine Abgesandtschaft des Ordens vom Roten Kreuze
Wie spät ist es Was denkt Ihr, welch´ Stand just in momento wohl die Stundenkerze in Eurer Heymstätten angezeiget würd´ haben?

Haben Sie einen Stift und ein
Stück Papier?

Führt Ihr Federkiel und Pergament mit Euch?
Machste mir schnell ne Gemüsepfanne? Herr Wirt tischt auf und gebet mir geschwind vom gesottenen Gemus, ich bitt.

 

- Seid mir willkommen, Gevatterin!
- Es ist mir eine Freude, Euch hier zu erblicken.
- Wie können meine bescheidenen Fähigkeit Euch zu Nutzen sein?
- Tretet nur ruhig ganz nahe heran. Betrachten kostet Euch hier nichts.
- Seid willkommen, tretet ein. Darf ich Euch zu Hilfe sein.
- So kommet näher, edle Dame, auf daß ihr auch die Feinheiten meiner Ware in Augenschein nehmen könnt. So fern wie ihr steht, könnten euch sonst die Augen aus dem Kopfe fallen.
Anrede:
- edle Dame - edler Herr
- reizende Jungfer - werter Gevatter
- liebreizende Maid - kühner Recke
- holdes Frowelein - stolzer Bub (bei Jungen)
- stolze Frohwe - sonderbarer Gesell
- greise Muhme/Gevatterin - tumber Tor
- schändlich Lästerweib /
Schandweib / Metze (Ehebrecherin)
- nichtsnutziger Schalk

 

 

 
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Höret, höret

Ihr lieben Leute gebet acht, was Euch der Herold kundbar macht:

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