Die Sage vom Silberhohl - Teil 1
zum Teil 2 | Deutung
or der Burg Sehusa findet am jedem Samstagabend des Sehusafestes ein Mystisches Feuerspectaculum und die feierliche Eröffnung des Sehusafestes mit 100 Herolden und Landsknechten statt. Anschließend gibt es die Freilichtaufführung der Sage vom Silberhohl A.D. 1268, ein dramatisches Spiel der mittelalterlichen Raubritterzeit...
Bilder:
|
Falk-Media * |
inst soll am Waldrand eine Burg gestanden haben. Herrlich und in Freuden lebten darin ihre Besitzer bei Becherklang und Würfelspiel; als Wegelagerer plünderten sie vorüberziehende Kaufleute aus, die auf der nahen Landstraße daherzogen kamen; sie mordeten und brandschatzten in den Orten der Umgebung; beraubten die Bauern der umliegenden Dörfer; füllten so die schweren, eichenen Truhen mit Geld, Gold und Geschmeide. In der ganzen Gegend waren die Räuber wegen ihrer Grausamkeit gefürchtet und gehaßt. Nur Jutta, die Tochter des Burgherrn Wulfardus, wurde von den nicht gerade mit Reichtum gesegneten Einwohnern geachtet und geliebt. Denn wenn der wüste Vater mit seinen Raubgesellen auf Beute auszog, eilte sie zu den Armen und Kranken, brachte ihnen zu essen, pflegte sie und verteilte das Wenige, das ihr der hartherzige Vater zukommen ließ. Sie hatte ein mitleidiges Herz. Deshalb war sie überall beliebt und wurde von manchem, dem sie in seinem Elende geholfen hatte, wie eine Heilige verehrt.
ines Tages nun kehrten die Ritter mit reicher Beute beladen von einem Raubzug zurück. Wieder begann das Zechgelage, wieder erscholl weithin tönend das Gegröle der trunkenen Mordgesellen. Da plötzlich erbebte die Erde; grelle Blitze zuckten vom Himmel hernieder, und fürchterlich grollte der Donner. Die Mauern der festgefügten Burg begannen zu wanken, der Erdboden öffnete sich, und mit entsetzlichem Getöse sank die Burg in den gähnenden Abgrund, der sie samt den geraubten Schätzen begrub. Mit der Burg verschwand aber auch ihr Name, und das Volk nannte fortan den Ort, an dem sie versank, das Silberhohl; denn ein unermesslicher Schatz an Silber soll dort in der Tiefe ruhen.
utta war es als Lohn für ihren frommen Lebenswandel vergönnt, noch lange als Schutzgeist der Armen und Leidenden in der Umgebung des Silberhohls hilfreich zur Seite zu stehen. Als eine weiße, von einem dichten Schleier umwallte Gestalt, einen Schlüssel an ihrem Gürtel tragend, trat sie in die Kammern der Kranken, tröstete sie, half ihnen und beschenkte sie. Und wer, so die Sage, Jutta einmal zu sehen begehrt, der muß in der Neujahrsnacht – oder am Johannistag – um Mitternacht hier her zum Silberhohl kommen. Dann sieht er Jutta umherirren, als suche sie noch immer die versunkene Burg. Auch heute noch erscheint sie in einem weißen Gewande und teilt ihre Gaben aus...
iele Abenteurer haben sich schon auf die Suche nach den großen Schätzen der versunkenen Burg gemacht, doch viele blieben verschollen, denn der Teufel wacht über die "verfluchte" Grabstätte der Raubritter und schützt den Schatz, da er nie wieder in die Hände von geldgierigen Menschen kommen darf. Doch Jutta schützt die unschuldigen Seelen, die zu Unrecht in die Hände des Teufels fallen...
- Einst lag in Seesen eine Arme krank und sorgte sich, denn sie hatte ihre drei Kinder hungrig zu Bette schicken müssen. "Ach wenn doch Jutta noch lebte", seufzte sie. Da öffnete sich leise die Tür, eine weiße Gestalt mit langem Schleier trat herein, setzte ein fein geflochtenes Körbchen auf den Tisch, machte das Zeichen den Kreuzes über der Kranken, nickte freundlich zu und verschwand ebenso leise, wie sie gekommen war. Als Jutta sich entfernt hatte, fiel die Kranke in einen erquickenden Schlaf, aus dem sie am Morgen gesund erwachte. Als sie die Körbchen und darin das viele Geld sah, wusste sie, dass sie nicht geträumt hatte. Da dankte sie in heißem Gebet unserem Herrgott, der ihr durch Jutta Hilfe geschickt hatte. -
(Quelle: http://www.harzer-sagen.harz-urlaub.de* / http://sehusafest.de* /
974-1974 - 1000 Jahre Seesen: Otto Roth - Die Sage vom Silberhohl)
zum Teil 2 | Deutung
|